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TE-CD-Kabel Reinsilber

 

 

Hör- und Praxistest:

TESSENDORF FILTERNETZTEIL
für TE 1, TE 2, TE 3 und TE Phono

Autor: Winfried Dunkel
 

In der Profitechnik sind seit geraumer Zeit sogenannte Netzfilter gebräuchlich, die die angeschlossene Elektronik vor Netzunsauberkeiten schützen, die Spannung auf dem jeweils erforderlichen Wert konstant halten sowie Störpotentiale aussieben und in der Regel auch eine Schutztrennung herbeiführen.TE Filternetzteil Engagierten High-Endern ist es mittlerweile geläufig, daß das Stromnetz sozusagen eine vollwertige Komponente darstellt, die - wie alle anderen auch - so hochwertig wie möglich sein sollte; daß im häuslichen Stromnetz oftmals zu beobachtende Impulsspannungen, Phasendrehungen und ähnliches in den sensiblen Schaltungen beispielsweise von Phonostufen oder Verstärkern erhebliche Irritationen auslösen können, ist heutzutage keine Frage mehr. Dementsprechend wächst die Anzahl von Herstellern und Entwicklern, die Netzfilter in ihre Geräte entweder integrieren oder solche als verbesserndes Zubehör anbieten.

So auch bei Tessendorf Audio Systeme. Hier geht man den vielversprechenden Weg der gerätespezifischen, also exakt lastangepaßten Filterung: In der vorzüglichen Endstufe TE 12 ist ein Netzfilter bereits eingebaut; für die Vorverstärker TE 1 und TE 2 bietet man dagegen ein separates Netzfilter an, welches optionell mit einem zusätzlichen Ausgang zum Anschluß der neuen Phono-Vorstufe erhältlich ist. Obwohl die Firma Tessendorf bereits beim Design der Schaltungen größte Sorgfalt auch hinsichtlich deren Resistenz gegenüber Störeinflüssen walten läßt, verbessert sich die Wiedergabe, das sei hier bereits vorweggenommen, beim Einsatz des Filternetzteiles doch recht beträchtlich, was eindeutig beweist, daß der Einfluß aus dem Stromnetz eingeschleppter Störungen nicht unterschätzt werden sollte.

Da, wie schon angedeutet, der TE 1 konzeptionell bereits beachtlich störresistent ist, erwartete ich keine "weltbewegenden" Verbesserungen mit dem Filternetzteil. In der Tat schien seine Wirkung geringfügig zu sein; ich hörte mehrere DAT-Bänder und CDs durch, wobei sich allerdings einiges doch klarer artikulierte. In solchen Fällen empfiehlt es sich erfahrungsgemäß, einige Zeit zu hören, um eine gewisse Gewöhnung herbeizuführen. Die hernach durchgeführte Zurückschaltung auf das normale Netzteil erbrachte eine sehr deutliche, von mir so bezeichnete ,,Negativauffälligkeit", soll heißen: Nun wurden etliche Dinge geradezu plakativ ohrenfällig - eine Verbesserung ist nach einiger Gewöhnungszeit weit weniger deutlich als eine Verschlechterung! Mehrmaliges Hin- und Herschalten zwischen Standard- und Filternetzteil sowie analysierendes Hören und Relativieren ließen keine Zweifel mehr an der durch das Filternetzteil herbeigeführten, deutlichen Verbesserung der Wiedergabequalität.

Zunächst kristallisiert sich heraus, daß die gerade laufende Wiedergabe eine natürlichere innere Geschlossenheit aufweist, wohl die logische Folge der entstandenen Ruhe und Ausgeglichenheit. Das Klangbild erscheint in sich stimmiger bei verstärkt nachvollziehbarer Hörbarkeit der in der gerade gefahrenen Aufnahme enthaltenen Raumanteile. Die störpotentialfreie Stromversorgung läßt mithin Feinheiten in den subtil-delikaten Interaktionen von Laufzeitanteilen, Reflexionen, Phasen- und Intensitätsbezügen leichter reproduzierbar und damit deutlicher erkennbar werden. Das ist in etwa mit jenen Verbesserungen vergleichbar, die sich aus der Symmetrierung einer Leitungsführung ergeben. So läßt sich hier wie dort nun ohne weiteres konkretisieren, ob die Hallanteile einer Aufnahme dem Aufnahmeraum entstammen, oder ob es sich um künstliche Nachverhallung handelt - natürlicher Raumhall ist deutlich als reflektierter Schall, Luft und Akustik identifizierbar; die Nachverhallung dagegen wirkt eher einhüllend. Beides hat Vor- und Nachteile, uns interessiert hier nur, ob die Wiedergabekette das "rüberbringt". Im vorliegenden Falle gelingt es mühelos.

Wenn die Aufnahme es zuläßt, verbessert sich, wie oben angedeutet, die Raumnachzeichnung. In der Basisbreite (R/L) und auf Achse (V/H) sowie in und auf allen erdenklichen Vektoren innerhalb dieses Rahmens nähert sich die Wiedergabe dem Live-Eindruck weiter an, ist die Reproduktion dichter am Original als zuvor, wie ich mit Eigenaufnahmen zuverlässig feststellen konnte, und was keinerlei Imaginationsaufwandes bedurfte.

Hervorhebenswert scheint mir auch die durch den Einsatz des Filternetzteils vorbildnähere tonale Zeichnung des Klanggeschehens. Speziell beim Abhören gutgemachter Violinaufnahmen gewinnen diese so schwierig zu reproduzierenden Instrumente an Sauberkeit, Durchzeichnung und Fülle. Feinste Details, wie beispielsweise Docken-Anrißgeräusche von Cembali, erscheinen leichtfüßiger, noch präziser, ihr so wichtiger Beitrag zu Tonbildung und (natürlichem) Gesamtklang wird auf schwer beschreibbare Weise ,,selbstverständlich". Bei größeren Klangkörpern erhalten die Einzelinstrumente mehr Individualität, bei gesteigerter klanglicher Geschlossenheit. Gerade in diesem Punkt ist der Zugewinn an Live-Nähe von beachtlicher Intensität.

Auch die Steigerung in der Reproduktion binnendynamischer Details ist eine Erwähnung wert. Diese auch als ,,innere Dynamik" bezeichnete, möglichst weitgespannt-vielfältige Abstufung selbst winzigster Schattierungen innerhalb des Schallgeschehens, der Tonbildung, die auch bei geringen Lautstärken vorhanden sein sollte, ist wesentlich schwieriger realisierbar als die bloße Darstellung von ,,laut" und ,,leise", der ,,äußeren Dynamik" also. Innere Dynamik bzw. binnendynamische Strukturierung ist gefordert, wenn z.B. ein Becken mit metallenem Besen angestrichen wird, und das Anstrichgeräusch (mit Tonaufbau, -halten und -abbau), die Schwingungsreaktion eben des Beckens sowie die diffizilen Überlagerungen, die entstehen, wenn das einmal angeregte Instrument noch ausschwingt, das nächste Impulspaket aber bereits angestoßen wird, praktisch gleichzeitig darzustellen sind. Scheinbar lapidare Dinge sind es, die sich so unendlich schwierig reproduzieren lassen - gelingt es aber, wird der Genuß rund, wird erhellt, was zuvor (bei aller sonstigen Qualität) noch gefehlt hat. Dies alles entscheidet in hohem Maße darüber, ob die Reproduktion Musikhören ermöglicht oder in ihrem Wortsinne steckenbleibt.

Dem Ziel, möglichst vorbildnahe Zeichnung selbst heikelsten Geschehens zu erreichen, nähern wir uns mit dem Tessendorf-Filternetzteil um ein gutes Stück. Nicht zuletzt wohl, weil dem Vorverstärker die Arbeit erleichtert wird, er seine Fähigkeiten voll ausreizen kann.
Die insgesamt beträchtliche Verbesserung von Tonalität und innerer Dynamik läßt einen in der Tonträgersammlung ,,wühlen", man legt Platte nach Platte, CD nach CD auf. Die Freude am Musikgenuß hat eine nicht erwartete Steigerung erfahren.
Nehmen Sie beispielsweise die mittlerweile sattsam bekannte CD ,,Villancicos" (Harmonia Mundi France 1901025) - man wähnt sich live dabei!

Hören Sie die ebenso erstklassig interpretierte wie aufgenommene CD "Goldberg-Variationen" (Claves 50-8601) - für Sie erklingt in Ihrem Hörraum ein Konzert.

Machen Sie eine musikalische Reise durch Südamerika - eine der besten mir bekannten Folklore-LPs ,,Pueblos del Sur" (ARION ARN 34740) hebt Sie in den Aufnahmeraum und zu den vorzüglichen Interpreten (Los Calchakis) hinüber und jagt dem Kenner von Kultur, Geschichte, Land und Leuten einen Schauer über den Rücken ob der erreichten musikalisch-künstlerischen Intensität.

Ich möchte an dieser Stelle behaupten, daß, wenn beim Musikhören derartige emotionale Schwingungen freigesetzt werden, man den verwendeten Geräten Natürlichkeit und besonders eben Musikalität attestieren kann und muß. Wie schon gesagt, war ohne das Filternetzteil die Wiedergabequalität des TE 1 bereits sehr gut. Nicht zu überhören aber ist, daß das unscheinbare Filter, salopp formuliert, noch eins draufsetzt.

In kurzer Form habe ich bis hierhin versucht, meine gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen darzustellen. Sicher ließe sich noch bis zum Geht-nicht-mehr auf Einzelheiten hinweisen, Floskeln drechseln, oder, positiv gewendet, der Versuch unternehmen, das Gebotene noch weiter zu untersuchen. Damit, so denke ich, ist aber niemandem gedient. Raten möchte ich Ihnen, das Filternetzteil einmal in Ruhe auszuprobieren - ich bin sicher, Sie werden es, wie ich, nicht mehr missen wollen.

-WD

Filternetzteil aktueller Preis 2003 ist 1.535,00 EUR

 


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Stand 21.11.2005