Das Gerät präsentiert
sich in wohltuend-schlichtem Stil, die Formgebung ist sachlich und
funktionell. Das stabile Vollmetallgehäuse mit seitlichen
Lüftungsschlitzen und massiver (optional spiegelverchromter)
Alu-Frontplatte mißt 400 x 60 x 222 mm (B x H x T). Die Frontseite
beinhaltet von links nach rechts den Kippschalter "Mute/on", den
Eingangs-Drehwähler, den Lautstärkesteller sowie den Kippschalter
"Source/Monitor".Zum Schalter "Mute/on" ist anzumerken: Auch der TE 3
ist mit der bei Tessendorf an sich üblichen, ausgelagerten
Stromversorgung erhältlich, was hier jedoch eine Option ist, da die
Grundversion ein Netzteil enthält. Wird das separate Netzteil gewählt
(idealerweise, das sei vorausgeschickt, verwendet man das
Filternetzteil), stellt sich die TE-übliche Bedienung ein: In Stellung
"Mute" ist der Vorverstärker stummgeschaltet, die Stromversorgung
bleibt jedoch bestehen, sofern man sie nicht am Netzteil ausschaltet.
Der TE 3 verfügt über fünf Line-Eingänge sowie einen Monitor-Eingang,
womit auch Hinterbandkontrolle bei Dreikopf-Tonbandmaschinen gegeben
ist. Damit sind wir auf der Rückseite des TE 3 angekommen, deren
stabile, hochwertige Cinch-Buchsen nicht nur den genannten Eingängen,
sondern des weiteren auch zwei asymmetrischen Ausgängen und einem
Tonband-Ausgang sicheren Kontakt gewähren. Ebenfalls rückseitig finden
wir einen hochwertigen Kopfhörerausgang (!) in Form einer
Klinkenbuchse (mit zugehörigem Pegelregler) und - wenn optiert - die
siebenpolige Kleintuchel-Buchse für die externe Stromversorgung. Eine
kleine, stabile Masseklemme vervollständigt die rückseitigen
Anschlußmöglichkeiten. Der Blick in’s Innere fällt auf erstklassige
Verarbeitung und hochwertige Bauteile - in der Gesamtausführung
fürwahr ein Gedicht! Präzise Anordnung aller Teile geht einher mit
penibler Qualität der Lötpunkte. Wieder einmal zeigt Meister
Tessendorf wo es langgeht, bietet sichtlich Qualität für die Ewigkeit.
Da wir gerade bei der Elektronik sind, rasch noch zwei Fakten: Der TE
3 wird in der Basisversion ohne Phonoteil geliefert, ist jedoch
selbstverständlich für die Nachrüstung eines solchen vorbereitet! Die
Besonderheit des TE 3 zeigt sich in seiner ungewöhnlichen, neuartigen
und hochinteressanten Schaltungs-Topologie: Stark verkürzt und
vereinfacht läßt sich sagen, daß wir es hier prinzipiell mit einer
Endstufen-Schaltung (!) zu tun haben, die auf Vorverstärkungsaufgaben
getrimmt wurde. Hochwertige Leistungstransistoren (20 W) mit hoher
Transitfrequenz realisieren einen Übertragungsbereich von 1,5 Hz bis 1
MHz, wo der -3 dB-Punkt erreicht wird. Eine Ladekapazität von 20.000
µF je Kanal, Schottky-Gleichrichterdioden, kanalgetrennte
Stromversorgung, 105µm starke Kupferauflage der Platinen und
durchgehende DC-Koppelung - das alles erinnert an Dinge, wie man sie
bei Endstufen kennt und schätzt. Hier dient es der Vorverstärkung -
ein class-A geschaltetes "Power-Pack" als Frontend... Das macht
neugierig! Schauen wir uns daher nun ohne weitere lange Vorrede an,
was dabei klanglich herauskommt.
Aufstellen und
Anschließen
Zur Erarbeitung des
vorliegenden Hörberichtes erhielt ich von TE Audio Systeme den
Vorverstärker in der Version ohne Phonoteil und für Anschluß an
externe Stromversorgung. Da ich über das Tessendorf-Filternetzteil
verfüge, das meinen TE-Phono und den TE 1 versorgt, konnte ich dessen
zweiten Ausgang (anstelle des TE 1) nun mit dem TE 3 verbinden, der
damit optimale Bedingungen vorfand. Über die asymmetrierende
Einschleifstelle meines Studios war er ausgangsseitig mit den
Monitoren Geithain RL 903 verbunden. Als Programmquellen verwendete
ich die am Ende des Berichtes wie immer genannten Geräte, wobei ich am
Ausgang des Wandlers lediglich die üblicherweise eingesetzten Kabel
gegen solche von XLR nach Cinch sowie am Phono jene von Cinch nach XLR
gegen Cinch/Cinch-Typen austauschen mußte: auf diese Weise vermied ich
den fragezeichenbehafteten Einsatz von Adaptern, da in meinem "Fundus"
entsprechende Übergangskabel (wie üblich EMT 2111) vorrätig sind.
Anzumerken wäre noch: Diesmal verzichtete ich darauf, den Klang des
noch kalten Gerätes zu eruieren; nach dem Anschließen ließ ich den TE
3 etwa 24 Stunden warmlaufen (und zwischen den Hörsitzungen im
"Mute"-Modus unter Spannung), weshalb Sie in den nachfolgenden Zeilen
eine Beschreibung des "artgerecht" betriebenen Preamps finden. Der TE
3 wird recht warm - wobei die Temperatur sehr stabil bleibt, was auf
sorgfältige und korrekte Auslegung von Schaltung und Kühlelementen
hinweist und die hausübliche Zuverlässigkeit erwarten läßt.
Erste Annäherung,
grundsätzliche Eindrücke
Erfahrungsgemäß ist es
vorteilhaft, zuvörderst zwanglos Musik aller Stilrichtungen zu hören.
Dies verhindert "Schnellschüsse" in der Beurteilung, macht mit dem
neuen Gerät vertraut (meint klangliche Meriten ebenso wie das
Handling), schafft einen gewissen Überblick. Während dieser
Anfangsphase ertappte ich mich dabei, öfter als sonst Stimmen zu
hören, wieder vermehrt E-Musik, speziell Kammermusikalisches mit
Violine und Cello, erklingen zu lassen. Dann folgte die Cembalo- und
Gitarren-"Ära" - kurzum, es stand die Frage im Hintergrund, warum das
so war. Dezidiert vorgehend stellte ich fest, daß der TE 3 Stimmen,
sonoren Streichinstrumenten wie auch impulskritischen Instrumenten
(wie eben einem Cembalo) jene betörende Musikalität beließ, die
Appetit macht auf mehr. Durchgängig wirkte sein Klangbild natürlich,
vermittelte die so wichtige musikalische Wärme. Handelt es sich um ein
Spezifikum der verwendeten Schaltung, "macht" dieser Preamp den
Wärmeeindruck? Nein! Der so wichtige musikalische Fluß und die
klangliche "Temperatur" sind Folge hoher Informationsdichte, was
bedeutet: der TE 3 ist schnell, unterschlägt nichts, löst auch
komplexe Klangstrukturen sauber, exakt und ungemein detailgenau auf.
Und genau das möchte ich in den folgenden Zeilen näher darstellen -
wobei der Vollständigkeit halber vorauszuschicken wäre, daß ich
natürlich nicht nur die unten genannten Tonträger hörte: Aus deren
Vielzahl stelle ich Ihnen jene vor, die ein exemplarisches Umreißen
des Untersuchungskomplexes vergleichsweise leichtmachen. Des weiteren
scheint mir hinweiswichtig: Wie üblich gründe ich mein Urteil auf
klangliche Erkenntnisse mittels eigener Aufnahmen und relativiere
selbige mit für Sie eher nachvollziehbaren Produktionen auf LP und CD.
Kommentar
1) Soloinstrumente und kleine Besetzungen
Eine Schallplatte, die
ich immer wieder gerne höre und zwecks Erarbeitung von Berichten
nachgerade für unverzichtbar halte, ist "Les Indes Galantes", Werke
für Cembalo solo von Jean Philippe Rameau, Harmonia Mundi France HM
1028. Das silbrig und äußerst detailpräzise klingende Cembalo,
meisterlich gespielt von Kenneth Gilbert, aufgenommen von Jean
François Pontefract, darf angesichts seiner Impulsschnelligkeit und
tonalen Bandbreite als schwierig bezeichnet werden. Mühelos stellt der
TE 3 das Instrument mit sämtlichen Feinheiten in den Hörraum, zeichnet
exakt An- und Verklingen der Saiten, macht pro Gusto die Geräusche der
Dockenmechanik genauestens durchhörbar und zeigt ohne Abstriche dessen
Positionierung im Aufnahmeraum. Daß der Korpusklang dieses
ungewöhnlich klangfarbenreichen Cembalos sauber reproduziert wird,
bedarf keiner Frage. Die schweizerische Firma Claves hat zahlreiche
teils maßstabsetzende Produktionen veröffentlicht. Ich höre die LP DP
185 mit Werken für Flöte und Cembalo immer wieder gerne. Der TE 3
macht den Genuß rund: Exakt stellt er die Interpreten (Peter-Lukas
Graf, Querflöte; Jörg Ewald Dähler, Cembalo) dar, reproduziert ohne
jegliches Fragezeichen den recht kleinen, dem musikalischen Ereignis
adäquaten Aufnahmeraum, realisiert jene hörerumfassende Akustik, die
das Geschehen in den eigenen vier Wänden quasi live stattfinden läßt.
Ein sehr reproduktionskritisches Instrument ist die paraguayanische
Harfe (auf LP 11 168, Gold Records, Schweiz). Ihr großer
Resonanzkörper, der peruanischen Arpa vergleichbar, fordert vom
Wiedergabegerät hohe Durchzeichnungsfähigkeit; ferner verfügt sie über
eine enorme tonale Spannweite und kann, entsprechend gespielt, heftige
Impulse abgeben, was die Arbeit des Equipments nicht gerade
vereinfacht. Doch auch hier überzeugt der TE 3 mit zupackender, agiler
Darstellung: Ohne erkennbare Limitierungen bringt er nicht nur das
weitgespannte Klangspektrum der Harfe zu Gehör, viel mehr beeindruckt
seine kraftvolle Reproduktion ("Power-Pack..."), wodurch auch der
typische "Biß" dieses südamerikanischen Instrumentes ‘rüberkommt - was
nicht ohne weiteres selbstverständlich ist! Schon jetzt scheint sich
die Frage nach Perkussivität und Durchlässigkeit praktisch von selbst
zu beantworten...
Einige Anmerkungen zu
Raum und Klang;
größere Besetzungen
Nachdem mir mit obigen
Anmerkungen der Komplex der kleinen Besetzungen hinreichend gewürdigt
scheint, möchte ich Ihnen einige Untersuchungen zur Fähigkeit des TE 3
hinsichtlich der Nachzeichnung aufnahmeinhärenter Räumlichkeit an Hand
größer besetzter Ensembles vorstellen. Welcher Tonträger wäre da
geeigneter als die sattsam bekannte CD "Villancicos" (HMF 190 10 25),
Tonmeister Pontefracts Spitzenleistung? Hören Sie über den TE 3 bitte
selbst einmal Titel 1, in welchem die Musiker aus der Tiefe des Raumes
nach vorne schreiten, genießen Sie Titel 3/Index 4 und 6/Index 4, in
denen filigrane, ätherische und klangdetailversessene Musikinstrumente
im weiten, atmenden und tragenden Raum erklingen, von Luft umgeben den
Hörer in das Geschehen involvieren und dergestalt so livehaft wirken,
daß auch abgebrühte Highender sich einfach in die Musik hineinfallen
lassen und die technischen Vehikel vergessen! Ebenso faszinierend
gerät die Wiedergabe der LP "Chansons der Troubadours" (Telefunken
SAWT 9567-B). Diese gleichfalls sehr weiträumige Aufnahme beruht
deutlich hörbar auf gänzlich anderer Klangphilosophie: Erscheint
"Villancicos" eher integrativ, soll heißen: der Hörer wird in den
Aufnahmeraum disloziert, bringt "Chansons der Troubadours"
demgegenüber den Entstehungsort in den eigenen Hörraum. Daß diese
Darstellung nicht ohne weiteres nachvollziehbar ist, sei zugegeben.
Dennoch trifft sie den Punkt. Beim Vergleich der beiden Aufzeichnungen
wird absolut deutlich, welch hohes Potential der TE 3 besitzt - denn
derlei Differenzierungen zu ermöglichen, stellt die "Hohe Schule" des
Verstärkerbaus dar. Siegbert Tessendorf gelingt das Kunststück.
Bleiben wir noch ein Weilchen beim Thema "größere Besetzungen und
Raumzeichnung" und sehen uns an, wie der TE 3 die vorzügliche LP
"Sämtliche Konzerte für Viola d’amore", Vivaldi, Philips 6747100,
reproduziert: Im Konzert für Viola d’amore, Streicher und Continuo (PV
266) hat die Viola d’amore, von Bruno Giuranna grandios gespielt,
wiederum die führende Rolle, unterstützt von einem mittelgroßen
Orchester, und steht in duettierendem Dialog mit einer Laute. Hier
ergeben sich reizvolle Klangstrukturen - der TE löst die schwierig
wiederzugebende Viola d’amore, deren berührungslos mitschwingende
(sympathetische) Saiten mehr als heikel sind, mühelos in sämtliche
Details auf, läßt keine Zweifel hinsichtlich Instrumentenspezifika und
Tonbildung aufkommen. Und daß der Raum in beeindruckender Weise
dargestellt wird, muß ich hier nicht explizit erwähnen. Eines Lobes
jedoch bedarf die vorzügliche Oben/-Unten-Ortung: Die im Stehen
gespielte Viola erklingt korrekt räumlich oben (in "Mannshöhe"), die
im Sitzen intonierte Laute eben in fast nachmeßbarer Sitzhöhe -
Kompliment!
Räumliche Breite, Höhe
und Tiefe
Damit dieser Bericht
hier nicht in’s Endlose gerät, einige kurzgefaßte Anmerkungen zum
Gesamtkomplex: Auf der CD "Ancient Turkish Music in Europe"
(Hungaroton HCD 12560-2) ist ungewöhnlich viel natürliche
Rauminformation festgehalten. Der TE 3 reproduziert die typische
Aufteilung der Interpreten (z.B. take 7) völlig exakt, zeigt die
Aufstellung links wie rechts hintereinander, wobei die Bühne für den
etwas hart klingenden Sänger freigehalten wird, hinter dem
akzentbildend bisweilen ein Gong (oder großes Bekken) angeschlagen
wird. Rechts vom rechten Monitor (außerhalb der Basis!) erklingt die
virtuos gespielte Tombak - vorzüglich! Weit in die Breite geht die CD
"Sultan’s Secret Door" (World Network 25.830). Der TE 3 stellt das
leichtfüßig in den Hörraum - und als Folge seiner Musikalität
transportiert er Swing und Drive dieser mitreißenden orientalischen
Klänge dergestalt, daß man unwillkürlich den Takt mitklopft, zum
Fingerschnippsen animiert wird. Daß er räumlich nichts hinzudichtet,
beweist der Quercheck mit der CD "Madagascar" (World Network 55.835):
Diese vom WDR gefertigte Aufnahme endet links wie rechts jeweils an
der Außenkante der Monitore (Überbreite läßt sich phasenbedingt nicht,
bzw. nur mit Schwierigkeiten über den Sender bringen und wird deshalb
von Rundfunkanstalten vermieden). Neuerlich begeistert mich die Stimme
von Mireille Rasehnárimalalanúru, deren dynamische Eruptionen
Tessendorfs Produkt locker in den Raum drückt. Schlußendlich muß noch
eine extreme Aufnahme in den Player: "Te Vaka" (ARC-Music, EUCD 1401).
Im Titel 2 dieser einmaligen Scheibe mit polynesisch basierter Musik,
aufgenommen auf der Insel Tokelau (bei Neuseeland), erklingen
männliche und weibliche Stimmen, u.a. eine typisch gespielte Gitarre,
Didjeridu, eine "Pate" (Baumtrommel mit extremen Tieftonimpulsen,
deren schallenergetische Autorität schon manchen Hörer ungläubig
staunen ließ) und - gegen Schluß - ein berückender Kinderchor mit
samtigen Stimmen, welche räumlich unten erklingen; offensichtlich
saßen die Kinder vor den übrigen Musikern. Dies alles wird vom TE 3
leicht und selbstverständlich vorgeführt.
Immer schön klingend?
Die Antwort auf diese
Frage ist leicht und rasch gegeben: Nein! Der TE 3 dokumentiert
Unzulängliches ebenso zuverlässig wie Gutes; zwecks Beweisführung sei
kurz beschrieben, auf welche Weise das geschieht: Die Schallplatte
"Weihnachten in Lateinamerika", EULP 1088, enthält fürwahr
wunderschöne Lieder, hinreißend gesungen von Patricia Salas, jedoch
ist sie tontechnisch arg verunglückt sowie mit all’ jenen Spielereien
befrachtet, die dem Ruf der Studiotechnik schaden, wie z.B.
Multiplayback und Effekte. Ich habe vor längerer Zeit diese Aufnahme
als "tontechnische Idiosynkrasie" bezeichnet - der TE 3 unterstreicht
nun beim erneuten Hören diese Aussage. "Gnadenlos" zeigt er alle
Macken auf. Vergleichbares gilt für die CD "Alpamayo" (EUCD 1184),
deren entsetzlich scharfes, in den Höhen maßlos überzogenes Klangbild
allen Vorurteilen gegenüber der CD reichlich Nahrung liefert. Abermals
erweist sich der TE 3 als unbestechlich: er dokumentiert deutlichst,
was da alles falsch, aufgesetzt und störend ist. Hier - wie bei allen
anderen fehlerbehafteten Tonträgern auch - sagt er genau, was da nicht
stimmt; und dies auf jene schwer beschreibbare Art und Weise, die (bei
aller Deutlichkeit) nicht "ätzend" und nervend abläuft, sondern ohne
die von mir so bezeichnete "aberative Lästigkeit" einzig und allein
sachlichdeutlich, dokumentierend gewissermaßen, vonstatten geht.
Dynamisches
Die reproduktorische
Fähigkeit des TE 3 hinsichtlich der "äußeren Dynamik" habe ich bereits
an Hand von "Te Vaka" (s. o.) dargestellt. Nun muß aber noch eine
meiner Lieblings-CDs erklingen: "Unter den Schwingen des Condor",
ARION 64060. Ich möchte Ihnen, da schon häufig erwähnt, Langatmiges
ersparen, nur dieses sei gesagt: Das warme, volltönige Klangbild
begeistert erneut; vorzügliche Durchzeichnung des filigranen Charango
de Madeira kontrastiert mit der druckvollen doppelfelligen
Röhrentrommel "Wankara", und vollends großartig zeichnet der TE 3 die
rechts außerhalb der Basis in realer Stehhöhe gespielte Kena, legt,
wenn der Interpret die Kerbflöte zu stetig höher und lauter werdenden
Tönen treibt ("affettuoso"), jenen Druck auf die Ohren, der in solchem
Falle auch live entsteht. Härtester Prüfstein jedoch ist unsere neue
HÖRERLEBNIS-CD 3: "Klassische Musik aus Persien". Hier ist uns eine
nicht alltägliche Aufzeichnung auch einer Santur gelungen, jenes
unendlich schwierig aufzunehmenden und zu reproduzierenden,
hackbrettartigen Instrumentes. Es besteht aus einem trapezförmigen
Holzkorpus, bespannt mit 74 Saiten, die mittels unbefilzten
Hartholzhämmerchen bespielt, besser: gestreichelt bis geschlagen
werden - was da an Impulsen, äußerer Dynamik und extremer
binnenstruktureller Zeichnung dem Equipment abverlangt wird, entzieht
sich verbaler Darstellung! Hinzu gesellt sich die Erfordernis, nicht
nur dieses Instrument akustisch zu realisieren, vielmehr wird es meist
noch von einer Tombak (große Vasentrommel) begleitet; und der
vorzüglich tragende Aufnahmeraum darf ja auch nicht zu kurz kommen...
Ich will es kurz machen: Mit Bravour meistert der TE 3 auch das,
stellt die Santur mit dem ihr so typischen "Nachsingen" der
knallharten und irrwitzig schnellen Impulse dar; das Auftreffen der
Hämmerchen läßt sich ebenso nachvollziehen wie Schwingungsaufbau,
-ablauf, -ausklang und eben die Korpusresonanz; er integriert das
heikle Instrument in den Raum, verleiht der Tombak den typischen
Druck, differenziert exakt die Anschlagmodalitäten - kurzum: Das ist
live, Punkt.
Fazit
Der Vorverstärker
Tessendorf TE 3 hat sich als ein rundum stimmiges Gerät erwiesen,
dessen luzide, warme, fließende Musikalität auffälliges, vielleicht
etwas hedonistisch angehauchtes Merkmal ist. Erstaunt, und/oder - die
Augmentation sei gestattet - begeistert hat mich immer wieder, wie
problemlos er mit den extrem analytischen und äußerst anspruchsvollen
Geithain-Monitoren zurechtkam; was angesichts seiner asymmetrischen
Ausgänge nicht ohne weiteres vorauszusetzen war. Da er auch
hinsichtlich Raumnachzeichnung, Dynamik, Perkussivität,
Durchlässigkeit und Analysefähigkeit praktisch keine Wünsche
offenläßt, kann ich nur empfehlen, dieses Produkt einmal in Ruhe
anzuhören; und wenn Ihr Sinn nach einer neuen Vorstufe steht, sollten
Sie den TE 3 in die ganz enge Wahl ziehen.
WD
Das Produkt:
Vorverstärker
TESSENDORF TE 3 |
Standardausführung
3165,00 € |
Chromfront |
Aufpreis 586,00
€ |
Phono MC- oder
Phono MM-Einschub |
760,00 € |
Externes
Filternetzteil für zwei Geräte |
1535,00 € |
Hersteller und Vertrieb:
TE Audio Systeme U. Tessendorf,
Krehlstraße 13, 70563 Stuttgart
Telefon/Fax: 0711/7351574 E-Mail: www.tessendorf.de/kontakt.htm
Internet: www.tessendorf.de
Gehört mit:
Plattenspieler: EMT 930 st (mit Tonarm 929
und Tondose TSD 15 SFL); Phono-MC-Verstärker: TESSENDORF Phono mit
Teflon-Platine und Filternetzteil; Bandmaschinen: TELEFUNKEN M 15,
REVOX PR 99; DAT-Recorder: PANASONIC SV-3800; (SONY DTC 1000 ES,
Submix über ENTEC "active balanced output"); CD-Player: B-Lab BS-7
CD-Transport; A/D-D/A-Wandler: ENTEC digiCON; Vorverstärker: prof.
Mischpult SONY BROADCAST MX-P 61 (gem. IRT 3/5) mit
Gleichstromversorgung; TESSENDORF TE 1 Mk 2 mit Filternetzteil;
Lautsprecher: GEITHAIN RL 903 (aktive Studiomonitore); Kopfhörer: STAX
Lambda pro mit SRM-1 Mk 2 und ED-1 Monitor; Kabel (analog): EMT 2111,
Kabel (digital): AES-EBU: ENTEC Unicon B; SPDIF: Siemens Koax 75 Ohm;
Rauschfilter: VCF-System dbx SNR-1; AUX-Verteiler: AKAI
DS-5;Netzfilter: audio agile clear 3F, WBE "strainer 3" (1x) /
"strainer 10" (2x), Auth EM 504 (5x)
Kommentar des Herstellers: